Penny waited, arms crossed, in the cold holding cell. Her foot tapped a beat on the floor. Six hours and fifteen minutes passed since guards dumped her in this chair. The lock on the door thudded before it screeched open. An officer entered and Penny snapped to attention. She couldn’t identify any unit or division designation [...]
Zitat
Kassandras Tränen
Penny wartete mit verschränkten Armen in der kalten Zelle. Ihr Fuss klopfte einen Beat auf den Boden. Sechs Stunden und fünfzehn Minuten vergingen seit sie von Wachen in diesen Stuhl geworfen wurde.
Das Schloss an der Tür ächzte, bevor es sich kreischend öffnete. Ein Offizier betrat den Raum und Penny widmete ihm sofort ihre volle Aufmerksamkeit. Sie konnte weder Einheit noch Division anhand der Medallien und dem Lammeta entziffern. Sein Namensschild besagte schlicht „Darrow“. Er betrachtete sie kaum, seine Aufmerksamkeit galt alleine den Akten, welche er über das Glas in seiner Hand blätterte.
„Rühren!“. Darrow setzte sich geschmeidig in den Sessel. Penny setzte sich ebenfalls. Nach einigen weiteren Augenblicken legte er das Glas auf den Tisch und erhob seine kristallblauen Augen um sie anzuschauen. „Sie haben jede Menge Ärger am Hals, Lieutenant.“
„Bitte um Erlaubnis frei zu sprechen, Sir.“
„Sicher.“
„Erstens einmal, was haben sie verdammt nochmal mit meiner Rig angestellt? Sie haben ja keine Ahnung, wieviel Zeit es mich gekostet hat, dieses Ding zusammenzusetzen, es sollte besser repariert sein, wenn ich hier raus komme. Zweitens, das Cassandra Projekt wurde so vor sechzig Jahren stillgelegt, also warum vergeuden sie ihre Zeit mich über alte Geschichte auszuquetschen anstatt sich selbst zu fragen, warum ein Raubüberfall der Vanduul so interessiert daran war, an veraltete Technik zu gelangen?“
Darrow verschlug es die Sprache, aber Penny wurde erst richtig warm.
****
Cal Mason befand sich ebenfalls in Schwierigkeiten. Er lag an den Händen gefesselt im Laderaum der Phoenix, sein Todesurteil wurde eben gerade ausgestellt.
„Du hättest mein Angebot annehmen sollen, Mason.“, sagte Sasha und wandte sich zurück zum Pilotensessel. „Es wäre für alle einfacher gewesen.“
Nesser schaute zwischen Sasha und Trunk hin und her, offensichtlich war ihm dieses ganze kaltblütiger Mord Ding ein wenig unangenehm. Anstatt etwas zu sagen lief er einfach davon.
„Ich nicht. Ich habe kein Problem damit, Leute wie dich in den Weltraum zu katapultieren“, zischte Trunk und warf Cal in Richtung Luftschleuse. Cal bemerkte etwas in einer Werkzeugkiste auf der Steuerbord liegenden Wand, das sehr versprechend aussah. Nun musste er nur noch dorthin kommen...
„Ich wette dagegen. Erspart dir die Peinlichkeit, einen fairen Kampf zu verlieren.“
„Ist das dein Ernst, kleiner Mann?“, schmunzelte Trunk. Cal drehte sich um und verpasste Trunk eine mitten ins Gesicht.
„Sicher. Ich hörte, die einzigen Überlebenden auf Cathcart waren jene, die sich wie Feiglinge versteckt hielten.“, sagte Cal, obwohl er dachte, dass er ein wenig zu weit ging mit diesem Spruch. Offenbar dachte Trunk das ebenfalls. Er schubste Cal hart.
Cal taumelte zurück und prallte gegen die Wand an der Steuerbordseite. Seine Finger fanden das, wonach sie gesucht hatten.
„Weisst du, ich glaube die Luftschleuse könnte ein wenig zu schnell gehen.“, sagte Trunk, während er sich langsam näherte. Eine Hand schnappte Cal's Kehle und drückte ihn gegen die Wand. Die andere zog eine Klinge.
„Komm schon, Mann. Hör auf...“ schrie Nesser, der alamiert vom Lärm von den Kojen auftauchte.
„Ja, Trunk...“ Cal warf die Fessel mit einer schnellen Bewegung um Trunk's Handgelenk und zog zu. „Hör auf!“
Trunk's Augen weiteten sich. Er schwang das Messer, ungeschickt und hastig. Cal wich dem Angriff aus und leitete ihn auf die Wand ab. Das Messer fiel klappernd auf den Boden.
Sasha sprintete vom Pilotensessel mit gezogener Waffe. Sie richtete sie auf Cal gerade als er das Messer an Trunk's Kehle setzte. Sie erstarrte. Einige Augenblicke der Stille verdeutlichten die Pattsituation.
„Was glaubst du eigentlich, was du tust, Mason?“, sagte Sasha, sich langsam nähernd. Cal warf einen kurzen Blick zu Nesser, welcher ebenfalls seine Waffe zog.
„Ich lehne es herzlich ab in die Luftschleuse geworfen zu werden.“ Cal teilte seine Aufmerksamkeit zwischen den zwei Waffen, die auf ihn gerichtet waren. Er war nicht so beunruhigt über die Schiesskünste von Nesser, aber immerhin, eine Waffe war eine Waffe.
„Denk nach. Du hast nicht wirklich viele Optionen. Wenn du ihn tötest, stirbst du eine Sekunde später.“ Sasha blickte zu Nesser. Sie bezweifelte, dass sie sich auf ihn verlassen konnte. „Und es ist ein wenig ungemütlich ausserhalb des Schiffes.“
„Vielleicht.“ Cal trat eine Schalttafel am Boden. Das Gehäuse für die P52 öffnete sich. Sasha kochte vor Wut. Trunk hustete und wand sich, aber das Messer liess ihn schnell wieder seinen Platz zeigen. Das Cockpit der P52 öffnete sich.
„Du hast keine Chance in dem Ding.“
„Ich liebe eine anständige Herausforderung.“ Cal grinste. Er bewegte sich neben das Cockpit und drückte einen Knopf, um das Gehäuse wieder zu schliessen. Er lehnte sich zu Trunk. „Entschuldige den Spruch über die Sache auf Cathcart. Um ehrlich zu sein, ich fand diese ganze Kampagne war entehrend.“
Cal schubste Trunk in Richtung Sasha, was ihre Schusslinie völlig zunichte machte und sprang eine Sekunde, bevor sich das Gehäuse vollständig geschlossen hatte ins Cockpit. Er öffnete die Aussentüren und initiierte rasch den Start des Schiffes. Es schnurrte zum Leben. Cal seufzte erleichtert darüber, dass sie dieses Schiff ebenfalls regelmässig gewartet hatten.
Sasha rannte so schnell sie konnte zurück zum Cockpit und die Aussentüren wieder zu schliessen, aber es war bereits zu spät. Massive dumpfe Schläge erklangen durch das ganze Schiff, als die P52 abhob. Sie rutschte in den Pilotensessel und versetzte die Phoenix in Angriffsstellung. Trunk kam hinter ihr daher, sich die Handgelenke reibend.
„Setz dich hinter die Kanone.“ Trunk zögerte bis er von Sasha angefunkelt wurde.
Cal brauchte eine Sekunde um sich zu orientieren. Er war in Banu Gebiet, etwa eine halbe Stunde entfernt vom Verkehr, welcher zum Sprungpunkt führte. Seine Anzeigen leuchteten auf, als die Phoenix Streurakete abfeuerte.
Cal gab volle Kraft in die Maschinen. Er leitete Energie von den Kanonen in den Antrieb, um an Geschwindigkeit zu gewinnen. Sie hatte mit der P52 halb recht. Während sie niemals genügend Feuerkraft hatte, um die Phoenix zu verletzen, hatte sie Manövrierfähigkeit. Cal schlang sich um die Raketen herum. Er war gerührt von der Behendigkeit. Die
Raketen drehten um und peilten ihn wieder an. Der Kanonenturm der Phoenix entfesselte eine Salve von Schüssen.
Cal flog im Zickzack an den Schüssen vorbei und beschleunigte dann direkt auf die Phoenix zu. Die Raketen schossen ihm schreiend nach. Sasha wusste, was er vorhatte, tauchte ab und bremste. Die Raketen blieben an Cal hängen. Trunk erfasste ihn mit der Kanone. Ein Schuss sprengte eine Rakete.
Cal rekalibrierte fieberhaft den Autopiloten. Zuviele Komponenten waren auf Autopilot eingestellt. Er mochte volle Kontrolle. Er musste dazu fähig sein, mit diesem Vogel eins zu werden.
Die Phoenix schwang sich hinter ihm auf. Cal schaute nach oben. Er war bereit zu verschwinden. Die Maschinen der P52 stöhnten durch die zusätzliche Energie und schossen nach vorne. Die Phoenix feuerte eine weitere Salve ab. Laserschüsse streften hinter Cal vorbei. Er nahm die Schilde zurück und drehte um die eigene Achse, um die Raketen in die Schusslinie zu kriegen. Ein Neutronenschuss traf eine weitere Rakete, welche von ihrem Kurs weg taumelte und explodierte.
Cal brachte etwas Abstand zwischen sich und die Phoenix und hielt den Schub auf Maximalgeschwindigkeit.
*****
An Bord der Phoenix verlor Sasha langsam die Geduld. Es war fast unmöglich, die P52 zu treffen. Die Erfassungscomputer wurden stark belastet während die P52 sich durch die Luft schlängelte.
„Er steuert die Verkehrslinie dort an.“, sagte Trunk über Funk.
„Spielt keine Rolle. Er hat keine Sprungantrieb.“, erwiderte sie und leitete Energie des Schiffes um, um den Maschinen volle Antriebskraft zu verleihen. „Und in zehn Minuten geht ihm der Sprit aus.“
„Wir kriegen Gesellschaft.“
Sasha schaute rüber. Einige Militärschiffe der Banu kreisten, aber hielten Abstand. Wahrscheinlich waren sie da, um sicherzugehen, um Chaos aufrechtzuerhalten.
„Immer weiterfeuern, uns wird nichts passieren.“ Sashe konzentrierte sich nun wieder auf Cal. Sie beruhigte ihre Atmung gab sich völlig den Kontrollen hin. In ihrer meditativen Haltung imitierte sie jede einzelne von Cal's wilden Ausweichmanövern, Schritt für Schritt. Trunk liess einige Schüsse frei um Cal einzuengen.
Die zwei Schiffe schossen durch das Weltall. Die Raketen gelangten eine nach der andern an die Grenze ihrer Reichweite und explodierten. Sasha hielt ihr Dauerfeuer aufrecht. Mehr und mehr Energiebolzen trafen, die Schilde des kleinen Angriffgleiters langsam vermindernd. Trunk nagelte die P52 schliesslich mit einem soliden Treffer fest. Die Schilde konnten den Schuss nicht abwehren, welcher sich direkt in den Antrieb frass.
Cal Mason zischte hinter den Sprungpunkt und schlang sich nach oben. Sasha blieb an ihm dran. Der angeschlagene Antrieb verminderte seine
Geschwindigkeit genug, damit ihre Zielerfassungscomputer den Gleiter ins Visier nehmen konnten. Sie hielt die Phoenix auf Kurs. Ihr Finger gleitete über den Abzug.
Das Cockpit der P52 wurde ziemlich zerfetzt. Dieser letzte Schuss hätte sein Schiff eigentlich in zwei Teile zerlegen sollen, aber irgendwie hielt es zusammen. Cal wusste, dass er nur eine einzige Gelegenheit hatte. Er blickte zum Sprungpunkt hoch. Eine Caterpillar war gerade dabei durchzugehen.
Cal schaltete die Rückbrenner ein, wendete und tauchte wieder ab. Die Phoenix fegte an ihm vorbei. Er gab Vollgas und reihte sich hinter der Caterpillar ein.
Der Sprungpunkt öffnete sich und die Caterpillar verschwand darin.
„Das ist ziemlich dumm“, raunte er und tauchte durch den Sprungpunkt bevor er sich wieder schloss.
Sasha schaute in erstaunter Stille zu, wie die P52 im Sprungpunkt verschwand.
„Um...“, sagte Trunk über Funk.
„Ja.“ Ihr war klar, dass es reiner Selbstmord war, die Verfolgung aufrecht
zu erhalten.
Schliesslich wendete Sasha die Phoenix und flog davon. Sie mussten sich um andere Angelegenheiten kümmern.
Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »Sam« (10. Dezember 2012, 15:24)
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